Unsere Klimaschutzprojekte weltweit

Lerne unsere internationalen Klimaschutzprojekte kennen!

Der Beitrag aus den Industrieländern für eine nachhaltige Entwicklung in wirtschaftlich schwächeren Weltregionen ist für den globalen Klimaschutz von enormer Bedeutung. Die internationalen Projekte, in die die Kompensationszahlungen der klimaneutralen Allgäuerinnen und klimaneutralen Allgäuer fließen, erfüllen dabei den Gold Standard. Ziel ist es, neben den CO₂-Einsparungen auch die soziale und wirtschaftliche Entwicklung positiv zu beeinflussen. Lokale Akteure und die Bevölkerung werden in die Projekte eingebunden (Hilfe zur Selbsthilfe) und es wird Wert auf eine langfristige Begleitung gelegt. Allen Projekten gemein ist, dass sie ohne finanzielle Unterstützung nicht umgesetzt werden könnten. Die Kompensation erfolgt in Klimaschutzprojekten von myclimate.

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Effiziente Kocher für Rückkehrende in Burundi


Dieses Projekt stellt effiziente Kocher für Rückkehrende in Burundi bereit. Die Kocher bewirken eine verbesserte Verbrennung, so dass die Luftverschmutzung in den Haushalten sowie deren negative gesundheitliche Auswirkungen reduziert werden. Die Kocher benötigen ausserdem weniger Brennholz, wodurch Wälder geschont werden, weniger Zeit für das Holzsammeln aufgewandt werden muss und CO₂-Emissionen reduziert werden.

In Burundi werden derzeit zahlreiche frühere Flüchtlinge und Binnenvertriebene (Personen, die innerhalb ihres Heimatlandes vor Naturkatastrophen sowie vor durch den Klimawandel bedingter Nahrungsknappheit geflohen sind) bei der Rückkehr in ihre Heimat unterstützt. Die Rückkehrenden haben oft bis auf kleine Ersparnisse keinerlei Besitz bei sich. Es ist davon auszugehen, dass viele von ihnen nach ihrer Rückkehr wieder die ineffizienten Kochmethoden anwenden werden, die in den meisten Ländern Zentralafrikas traditionell verbreitet sind.

Diese Methoden verbrauchen grosse Mengen an Brennmaterial und verursachen sehr viel Rauch. Daher sind Frauen und Kinder überproportional stark einer Luftverschmutzung in den Haushalten ausgesetzt, was negative gesundheitliche Folgen wie Atemwegserkrankungen und koronare Herzkrankheiten nach sich ziehen kann. Zugleich muss viel mehr Brennholz in den umliegenden Wäldern gesammelt werden, was viel Zeit beansprucht. Das Projekt verteilt verbesserte Kocher als Teil von Hilfspaketen, zu denen auch Kleidung, Lebensmittel, Medikamente usw. gehören. Die verteilten Kocher ermutigen die Rückkehrenden dazu, die üblichen ineffizienten Drei-Steine-Feuerstellen oder die traditionell in der gesamten Region verwendeten ineffizienten Kochherde aufzugeben.

Die neuen effizienten Kocher sorgen für eine wirksame Übertragung der aus der Verbrennung von Biomasse entstehenden Wärmeenergie auf den Kochtopf. Auf diese Weise wird weniger Biomasse verbraucht und es entstehen weniger Treibhausgasemissionen. Dies wiederum wirkt der Entwaldung entgegen und spart Kosten für den Kauf von Brennstoff. Ein weiterer wirtschaftlicher Vorteil entsteht aus der lokalen Fertigung der Kocher in Bujumbura.

Das Projekt wird von OBEN umgesetzt, einer etablierten lokalen NGO, die seit über 15 Jahren in  Klimaschutzprojekten aktiv ist und bereits fünf erfolgreiche Programme zur CO2-Reduzierung betreibt. Die Fertigungsstätte von OBEN befindet sich in Bujumbura und umfasst drei Produktionslinien für die Kocher. Unter Nutzung von Fördermitteln aus der Finanzierung von Klimaschutzprojekten wird dieses Projekt CO2 reduzieren und zu einer nachhaltigeren Nutzung von Biomasse-Ressourcen in Burundi beitragen.

Tierdung produziert sauberes Biogas in Indonesien


Das Ziel dieses Klimaschutzprogramms ist die Installation von Biogasanlagen als saubere Energiequelle in Indonesien. Eigenes Biogas bietet einen nachhaltigen Weg für Familien mit Viehhaltung, die Abhängigkeit von teurem Brennholz und fossilen Brennstoffen zum Kochen und zur Beleuchtung zu reduzieren.

Die Anlagen wandeln Kuh- bzw. Schweinedung in Biogas um, das zum Kochen und für die Beleuchtung verwendet werden kann. Die Gärreste aus diesem Prozess ergeben zugleich einen ausgezeichneten biologischen Dünger, der hilft, die Ernteerträge der Kleinbauern zu verbessern. Die Familien können die Biogasanlagen dank dem Programm verbilligt kaufen. Das Programm schafft sowohl unabhängige nachhaltige Energiequellen für die Familien, als auch Job-und Geschäftsmöglichkeiten beispielsweise als Biogas-Konstrukteure oder bei einer der verschiedenen involvierten Partnerorganisationen.

Die Biogasanlagen reduzieren Treibhausgasemissionen an drei Orten: Erstens entweicht bei der Vergärung des Dungs das Methan nicht mehr in die Luft. Zweitens kann dieses Methan als Brennstoff zum Kochen oder für die Beleuchtung genutzt werden, wodurch das Verbrennen von Feuerholz entfällt. Drittens ersetzt der übrig bleibende Bio-Dünger chemische Düngemittel, dessen Produktion und Transport ebenfalls entfällt. Ausserdem führt der Bio-Dünger nicht zur Degradation des Bodens wie bei chemischem Dünger und er hat einen dreimal höheren Nährstoffgehalt als normaler Tierdung.

Vor allem Frauen und Mädchen freuen sich dank einer Biogasanlage über die tägliche Zeitersparnis von durchschnittlich 60-90 Minuten, weil Holzsammeln wegfällt und das Kochen schneller geht und sauberer ist, was weniger Zeitaufwand zum Putzen bedeutet. Familien sparen Geld, weil sie keinen Brennstoff zum Kochen und Dünger für die Felder mehr kaufen müssen. Dank dem Kochen mit Biogas ist die Küche weniger staubig und rauchig, wodurch die Frauen weniger unter Husten, Halsweh und Augenbrennen leiden. Das Programm konnte dank diesen sozialen und wirtschaftlichen Vorteilen für Frauen mit dem W+Standard ausgezeichnet werden – ein Standard, der Projekte auszeichnet, die Frauen bestärken (Empowerment) und gleichzeitig positive Auswirkungen auf die Umwelt haben.

Sauberes Trinkwasser für Schulen und Haushalte in Uganda


Das Hauptziel dieses Klimaschutzprogrammes ist die Versorgung ärmerer Haushalte und Institutionen wie Schulen in Uganda mit neuen Technologien, um Trinkwasser zu reinigen. Der dadurch verminderte Verbrauch von nicht-erneuerbarem Feuerholz und Holzkohle reduziert den CO2-Ausstoss und wirkt sich zugleich positiv auf die Lebensbedingungen und die Gesundheit tausender Menschen aus.

Mangelnder Zugang zu sauberem Trinkwasser und ungenügende sanitäre Grundversorgung sind die Hauptursache von jährlich 2,2 Millionen Todesfällen, ausgelöst durch Durchfallerkrankungen. Vor allem Kinder unter fünf Jahren sind davon betroffen. Gemäss WHO-Bericht haben 2,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu verbesserten Trinkwasserquellen. Über ein Drittel dieser Menschen lebt in Afrika südlich der Sahara.

In Uganda kochen 40 Prozent der Bevölkerung das Wasser ab und noch ein grösserer Teil behandelt das Wasser gar nicht. Zusätzlich ist der Einsatz von Holz zum Kochen und Wasserabkochen einer der  Hauptgründe für die weltweite Abholzung. Das Verbrennen von Holz schädigt nicht nur die Umwelt, sondern ist auch schlecht für die Gesundheit. Zudem verbringen Frauen und Kinder viele Stunden mit der Holzsuche, anstatt die Zeit für produktivere Aktivitäten nutzen zu können.

Dieses Programm fördert den Zugang zu diversen Wasserfiltertechnologien ausgerichtet für Familien, Schulen und andere Institutionen. Es werden solare und elektrische ultraviolette (UV-)Filter, Keramikfilter sowie  Ultra-Filtrationssysteme verwendet. Institutionelle Wasseraufbereitungssysteme – abhängig vom Typ – reinigen zwischen 120 und 650 Liter pro Stunde. Das heisst, es kann sauberes Wasser für bis zu 1000 oder  mehr Schülerinnen und Schüler zur Verfügung gestellt werden. Kleinere Filtersysteme für Haushalte bereiten zwei bis sechs Liter Wasser pro Stunde auf. Für Frauen und Kinder bedeutet dies eine Zeitersparnis, welche sie ansonsten für das Sammeln oder Kaufen von Feuerholz einsetzen müssten.

Die Systeme für Schulen bestehen aus einem UV-Filter oder einem Ultra- Filtrationssystem und einem Wassertank von 450 bis 1000 Liter Fassungsvermögen. Für den Betrieb wird Strom benötigt, das Wasser stammt aus der Wasserleitung. Der UV-Wasserfilter reinigt das Wasser in drei Stufen. In einem ersten Schritt werden die gröbsten Verunreinigungen im Wasser herausgefiltert. In einem zweiten Schritt kommt ein Aktivkohlefilter zum Zug, der kleinste Partikel und flüchtige organische Verbindungen absorbiert und dafür sorgt, dass das Wasser geruchs- und geschmacksneutral ist. In der letzten Reinigungsstufe wird das Wasser mit UV-Licht bestrahlt. Dadurch werden Mikroorganismen, wie Bakterien, Viren und andere Krankheitserreger abgetötet. Die einzelnen Filter werden alle 6 Monate ersetzt, um einen reibungslosen Betrieb und die Wasserqualität zu gewährleisten. Die Filtersysteme haben eine Lebensdauer von durchschnittlich zehn Jahren.

Über myclimate: Die internationale Initiative mit Schweizer Wurzeln gehört weltweit zu den Qualitätsführern von freiwilligen CO₂-Kompensationsmassnahmen. myclimate sieht sich als Partner für wirksamen Klimaschutz – global und lokal. Mit Projekten höchster Qualität treibt myclimate weltweit messbaren Klimaschutz und eine nachhaltige Entwicklung voran. Seit der Gründung im Jahre 2002 hat myclimate 174 Klimaschutzprojekte in 45 Ländern der Welt entwickelt und unterstützt.